Die koreanische Künstlerin Jeewi Lee wuchs zwischen Deutschland und Korea auf und so ist auch ihre Kunst geprägt von einer Auseinandersetzung mit heterogener Kommunikation und Sprache. Ihre multimedialen Projekte werden stets durch persönliche Begegnungen, Recherchen und Gespräche vor Ort eingeleitet. Lee begibt sich auf Spurensuche nach verborgenen Geschichten und Zusammenhängen, die sie in ihren Arbeiten wieder in Erscheinung treten lässt. So rahmt sie Teile ihres Atelierbodens wie ein Gemälde, welches mit Farbspuren und festgetretenen Materialresten den Entstehungsprozess weiterer Arbeiten erahnen lässt, rollt einen Teppich auf einer großen Straßenkreuzung aus, um darauf die Abdrücke des Berliner Verkehrs zu sammeln, oder zeigt im Sand einer Manege die Spuren bereits aufgeführter Zirkusnummern.
Die Situation am Silbersee—insbesondere das Wissen um das ehemalige Kriegsgefangenenlager —führen Lee ins Wasser. Die Grundidee für ihre für das Ruhr Ding: Klima entwickelte Installation basiert auf großen Luftblasen, die wie Sprechblasen vom Grund des Sees zur Wasseroberfläche aufsteigen und die vergessene Geschichte wieder in Erscheinung bringen.
Jeewi Lee (*1987) lebt in Berlin und Seoul.
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