Inverted Mine

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Büttner c Daniel Sadrowski 2114

Den Künstler Johannes Büttner (*1985) interessieren die Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Natur und Technik. Seine oftmals vom Genre Cyber Punk inspirierten Arbeiten beschäftigen sich mit der Frage, inwieweit der technologische Fortschritt, statt die Bedingungen des Menschen grundsätzlich zu verbessern, vielmehr vor allem unter den Prämissen der Profitmaximierung geschieht. In Anlehnung an die Vorstellung des Journalisten Dan DeQuille entwickelt Johannes Büttner seine Installation Inverted Mine in der ehemaligen Zeche General Blumenthal. DeQuille beschrieb als Chronist des amerikanischen Silberabbaus im 19. Jahrhundert die Vision einer sich aus dem Boden emporhebenden Mine, die sich in Form eines invertierten Schachtes wolkenkratzergleich mehrere tausend Fuß in den Himmel reckt. Tatsächlich wurde die Konstruktion von Hochhäusern erst durch die Rohstoffe und technologischen Entwicklungen aus dem Bergbau, wie etwa Belüftungssysteme, ermöglicht.

Von der Decke der Weißkaue, wo früher in Metallkörben die saubere Wäsche der Arbeiter hochgezogen wurde, hängt Johannes Büttner eine Art Mobile aus einer Vielzahl surrender Ventilatoren und Windmesser sowie krallenähnlicher Hände. Wiederkehrende Kippmomente versetzen das fragile Gleichgewicht dabei immer wieder unter Höchstspannung. Die an einen Drohnenschwarm erinnernden Ventilatoren korrespondieren mit einer weiteren Arbeit, die ursprünglich unter dem Titel The possibility of another life expresses itself directly in a cop car on fire and obliquely in the faces of my friends 2019 für die Istanbul Biennale entstanden ist. Sie besteht aus einer Gruppe auf dem Kopf stehender Skulpturen aus Erde, Ton, Gips und Elektroschrott, die vibrieren und sich unmerklich auf der Stelle bewegen. Beide Elemente, die Figuren am Boden und die schwebende Konstruktion, verbinden sich zu einer eindrucksvollen kinetischen Gesamtinstallation.


Festival

Die Installation Inverted Mine wurde im Rahmen der Ausstellung Ruhr Ding: Klima entwickelt und war vom 22.5—27.6.2021 in der ehemaligen Zeche General Blumenthal zu sehen.

Johannes Büttner Künstler*in ©

Johannes Büttner

Johannes Büttners Arbeiten widmen sich den Wechselbeziehungen zwischen Mensch und Technik und der Frage, wie diese sich auf die Arbeitsrealität auswirken.