Der Oktopus ist ein Tier mit drei Herzen und acht Tentakeln, das sich durch Farb- und Formveränderung seiner Umgebung anpasst und mit ihr kommunizieren kann. Als besonders intelligent geltend, verteilt sich sein Gehirn über seinen gesamten Körper und erschließt sich ertastend seine Umwelt. In Anlehnung an sein Verhalten hat die Wissenschaftlerin Donna J. Haraway den Begriff des ,,tentakulären Denkens“ geprägt. Dieser schlägt eine sinnliche Annäherung an die (Um-)Welt vor, die die Beziehung von Mensch, Pflanzen und Natur herrschaftsfrei denkt.
Für das Ruhr Ding: Schlaf entwickelt das Wiener Künstler*innenkollektiv God’s Entertainment eine überlebensgroße, aufblasbare und begehbare Installation, deren Form an einen Oktopus erinnert. Ergänzt wird die Skulptur durch eine lebendige Szenerie im Inneren des Gebäudes, die die Illusion eines Kreuzfahrtschiffes erzeugt, das ins Stocken geraten ist.
Im Gespräch mit Britta Peters stellen God’s Entertainment ihre Arbeit vor und diskutieren nicht nur das anachronistisch wirkende Versprechen, das mit einer Kreuzfahrt verbunden ist, sondern auch die Möglichkeiten eines tentakulären, sinnlichen Begreifens, welches jenseits eines individuell fokussierten Denkens neue Wege für unsere Gegenwart parat hält.
Veranstalter ist der Saalbau Witten.
- Adresse
Foyer im Saalbau Witten
Bergerstraße 25
58452 Witten