A good-shaped diamond is hard to find

Ruhr Ding Stefan Marx Essen 5881
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Mit den drei monochromen Wandmalereien in Bochum, Dortmund und Essen schafft Stefan Marx (*1979) kurze Epigramme, die überdimensioniert von den Hausfassaden prangen. Die auf Aussparung basierenden Satzfragmente tragen elegische Züge, die poetisch bis melancholisch das Leben und den Alltagstrott im Ruhrgebiet besingen. Die drei Wandmalereien bilden ein Triptychon, das symbolisch für die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Ruhrgebiets steht. Während die Wand in Bochum ein letztes Adieu an die Bergbaugeschichte der Region darstellt, wird in Dortmund die Vergangenheit hinter sich gelassen und die neoliberale Arbeitsgesellschaft kommentiert, die das Leben in der Gegenwart nach wie vor prägt. Mit dem Soundtrack Woody Guthries ehrt die Wand in Essen den Alltag des kleinen Mannes und seine Suche nach einer besseren Zukunft. Im Miner’s Song besingt ein eifriger Kumpel all die Dinge, die schwer zu finden sind: Rubine, Perlen, Diamanten und wenn man Guthrie glauben darf – eine Frau mit vortrefflicher Figur erst recht! Und so muss der emsige Kumpel syshiphusgleich stetig weiter hämmern und nach seinem Glück graben. Ganz ähnlich geht es der Region als solche: Auch das Ruhrgebiet muss fleißig immer weiter schaffen und eine neue Bestimmung finden, fernab von Industrie und Bergbau. Worin diese liegt, bleibt offen – a good-shaped diamond is hard to find!


Festival

Die Arbeit A good-shaped diamond is hard to find wurde im Rahmen der Ausstellung Ruhr Ding: Territorien entwickelt und war vom 4.5.—30.6.2019 in Essen zu sehen.

Stefan Marx Nils Müller Künstler*in ©

Stefan Marx

Stefan Marx ist Künstler und Zeichner. Seine Zeichnungen entstehen oft spontan unterwegs – am Flughafen, im Zug oder im Café.