Emanzenexpress_ Gemeinsam sind wir gemeiner

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„Gemeinsam sind wir gemeiner.“ Diese Kampfansage wählten Eva Busch und Julia Nitschke als Untertitel ihrer Memory Station über Beispiele feministischer Kämpfe der 1980er- und 90er-Jahre in Bochum. Den Titel Emanzenexpress haben sich die beiden von einer Zeitschrift geborgt, die einst das Autonome Frauen*Lesben Referat der Ruhr-Universität herausgab. Der Brückenschlag über die verschiedenen Generationen hinweg ist entscheidendes Element: Die Haltung dahinter liegt „irgendwo zwischen Liebeserklärung an die damaligen Kämpferinnen und kritischer Auseinandersetzung“. Vieles, was frühere Generationen erstreiten wollten, verhandelt oder erkämpft haben, ist heute kaum mehr öffentlich abrufbar oder unsichtbare Selbstverständlichkeit geworden. Wichtige Dokumente befinden sich heute in den drei Bochumer Frauenarchiven (ausZeiten Frauenarchiv, studentische Frauen*bibliothek Lieselle und Madonna-Archiv und Dokumentationszentrum für Sexarbeit), aus denen einige Fundstücke zu sehen sein werden.

Dass die beiden das Material im atelier automatique, einer jungen, selbstorganisierten Ateliergemeinschaft mit queerfeministischen Programmschwerpunkten zeigen, ist entscheidend für die Ortsspezifik des Projekts. Es entsteht ein intergenerationaler feministischer Begegnungsraum. In einer „Living la vida loca“-Ästhetik laden reproduzierte Flugblätter in einen Pool zum Eintauchen ein. Gleichzeitig wird die feministische Geschichte Bochums auf einer wandfüllenden, erweiterbaren Landkarte geographisch verzeichnet, denn viele für die Bewegung bedeutende Orte sind heute verschwunden. Aus Begegnungen, Veranstaltungen und Diskussionen sollen aktuelle Perspektiven auf die Archivalien entstehen.


Festival

Die Installation Emanzenexpress_Gemeinsam sind wir gemeiner wurde im Rahmen des Ruhr Ding: Territorien entwickelt und war vom 4.5.—30.6.2019 in Bochum zu sehen.

Atelier automatique Caroline Seidel 2018 Künstler*in ©

atelier automatique

In Kooperation mit der Akademie der Künste der Welt wird von Eva Busch und Julia Nitschke im atelier automatique die Ausstellung Emanzenexpress als eine Memory Station gezeigt.