Nein Weil Wir

Ruhr Ding Ariane Loze 6071
Ruhr Ding Ariane Loze 6081

Während in der Jugend die Welt offen und eine Neuordnung der Dinge nicht nur notwendig, sondern tatsächlich auch möglich erscheint, übernimmt im Alter häufig die Resignation den Platz der hehren Ideale. Mit einer Mischung aus Wehmut und Belustigung blickt man auf die Sturm- und Drang-Zeit zurück und schüttelt den Kopf ob der Naivität, mit der man einst glaubte, die Welt verändern zu können.

Ausgehend von den sprachlichen Codes, die jede Generation für sich neu erfindet, um den Willen nach Neuerung und Revolution zu signalisieren, imaginiert die belgische Künstlerin Ariane Loze (*1988) in ihrer Videoinstallation einen Schlagabtausch der Generationen. Dabei lässt sie unterschiedliche Stimmen gegeneinander antreten: Von jenen, die in Erinnerung an bessere Zeiten schwelgen, denen, die bereits im Konformismus kapituliert haben sowie denjenigen, die sich voller Idealismus Veränderung herbeisehnen. In der puristischen Ästhetik ihrer Filme vereint die belgische Künstlerin konzeptuellen Ausdruck mit einer wortwörtlich handgemachten Ausführung: Ariane Loze produziert ihre Filme komplett selbst. Die Dialoge entwickelt sie in situ, indem sie als Schauspielerin im Zusammenspiel mit dem Ort unterschiedliche Charaktere improvisiert. Durch einfache filmische Mittel, wie statische Aufnahmen und den Vollzug simpler Tricks, gelingt es ihr, in ihren weiteren Rollen als Kamerafrau und Cutterin ein unmittelbares Narrativ zu erschaffen.

In Kooperation mit den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen.


Festival

Die Installation Nein Weil Wir wurde im Rahmen des Ruhr Ding: Territorien entwickelt und war vom 4.5.—30.6.2019 im ehemaligen Kino Europa-Palast in Oberhausen zu sehen.

Ruhr Ding Ariane Loze 6071 Künstler*in ©

Ariane Loze

Die Videoarbeiten von Ariane Loze sind im Sinne einer One-Woman-Show von ihr selbst produziert:Sie spielt alle Rollen selbst, ist Kamerafrau und Beleuchterin und sowohl für Script, Ton verantwortlich.