In der Serie Other Reveries, die in den 1990er-Jahren und der folgenden Dekade entstand, nutzt Margot Bergman (*1934) konventionell anmutende Malereien als Bildgrund und Inspiration. Mittels Übermalungen verwirklicht die Künstlerin auf den vom Flohmarkt stammenden Gemälden ihre eigenen Bildideen. Dabei versteht sie sich als stille Kollaborateurin mit den unbekannten Autor*innen. Auf den neu entstandenen Werken verweben sich Landschaftsansichten, Jagdszenen und Stillleben mit meist weiblichen Portraits. Mal humorvoll, mal melancholisch blickt man durch das Gesicht der Portraitierten in eine genretypische Landschaft, die nun eine weitere Lesart erlaubt. Mit der Geste des Übermalens entstehen unterschiedliche Ebenen in der Beziehung zum Bild: Unsere Betrachtung ähnelt einem Schulterblick, der die subjektive Verortung der Künstlerin in den Landschaften der Anderen nachvollzieht. Die Frage nach dem Verhältnis zwischen Identität und Territorien, zwischen Inner and Outer Landscapes, erscheint hier mit den Mitteln von Malerei und Collage nahezu buchstäblich gestellt. Seit über 60 Jahren arbeitet die Chicagoer Künstlerin autodidaktisch in den Medien Malerei, Collage und Skulptur.
In Kooperation mit dem Museum Folkwang, Essen und dem Museum Langmatt, Baden (CH).
- Festival
Die Ausstellung Inner and Outer Landscapes lief im Rahmen des Ruhr Ding: Territorien im Museum Folkwang in Essen.
- Adresse
Museum Folkwang, Museumsplatz 1, 45128 Essen