Wer selbst Sport treibt, weiß, dass dieser den Körper nach und nach formt und verändert: Wir sprechen vom Schwimmerkreuz, von Fußballerwaden und vom Tennisarm. In manchen Sportarten ist noch nicht einmal das Erreichen sportlicher Höchstleistungen das erklärte Ziel, sondern die Gestaltung des Körpers hin zu einer bestimmten Ästhetik – zum Beispiel im Bodybuilding. Dabei zählt vor allem die richtige Pose, das In-Szene-setzen des Körpers. Kunst und Film wurden von der Ästhetik des Sportler*innen-Körpers immer wieder inspiriert und dieser als Bedeutungsträger im Rahmen politischer Propaganda eingesetzt. Berühmtestes Beispiel dafür sind Leni Riefenstahls Arbeiten aus der NS-Zeit. Dass der sportliche Körper keinesfalls unpolitisch ist, zeigt sich aktuell auf ganz andere Weise – zahlreiche Sportler*innen drücken bei Spielen und Wettkämpfen mit Gesten und bestimmten Posen ihre Kritik an Politik oder die Solidarität mit Protestbewegungen aus – millionenfach übertragen auf den Fernsehbildschirmen dieser Welt.
Gemeinsam mit dem Kunstwissenschaftler und Bodybuilding-Experten Prof. Dr. Jörg Scheller, dem Sportfotografen Sebastian Wells, der Künstlerin Toni Schmale und der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Sandra Günter diskutieren wir bei diesem Wandersalon über das Verhältnis von Sport, Körper und Ästhetik.
- Information
Der Wandersalon fand am 23.9.2020 in der Scharounschule in Marl statt.
- Gäste
Prof. Dr. Jörg Scheller
Kunstwissenschaftler und Bodybuilding-Experte
Sebastian Wells
Sportfotograf
Toni Schmale
KünstlerinProf. Dr. Sandra Günter
Sportwissenschaftlerin