Was im Ruhrgebiet lange Zeit die Kohle war, ist in Kuwait das
Erdöl – wirtschaftliche Grundlage und sämtliche Lebensbereiche
bestimmender Rohstoff. Die Geschichte und Bedingungen seiner Förderung
tauchen in Monira Al Qadiris Arbeiten immer wieder auf. Auch die
patriarchalen Strukturen ihres Herkunftslandes, die popkulturellen
Importe und die Erlebnisse des Golfkriegs, welche ihre Kindheit prägten,
verarbeitet sie in Filmen, Skulpturen, begehbaren Installation und
Performances. Für The Craft etwa präsentierte sie in einem
originalgetreuen Fast-Food-Restaurant eine auf privaten Familienfilmen
basierende Videoarbeit, in der sich Realität und Fiktion mischen –
inspiriert von Zeichentrickserien und dem neuen amerikanisierten
Stadtbild Kuwaits imaginierte sie als Kind eine geheime Übernahme des
Staates durch Aliens.
Während des Ruhr Ding: Klima zeigte Al Qadiri in der
ehemalige Zeche General Blumenthal eine Installation aus großen,
schillernden und rotierende Skulpturen, welche Modelle von Bohrköpfen
aus der Erdöl- und Steinkohleförderung darstellen, aber wie ornamentale
oder sogar organische Gebilde aus der Zukunft wirken.
Monira Al Qadiri (*1983) lebt in Berlin.
©
Wandersalon
©
Specials
©