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26.7.21

Neustadt auf Reisen

Der Emscherkunstweg erhielt Zuwachs: Die Kooperationspartner Urbane Künste Ruhr, Emschergenossenschaft und Regionalverband Ruhr freuten sich über ein neues Kunstwerk, das im April 2021 in Duisburg aufgebaut wurde. Unter dem Titel Neustadt hatte Julius von Bismarck in Zusammenarbeit mit Marta Dyachenko eine großflächige Installation aus Gebäudeskulpturen entworfen. Am 3. April 2021 war die Arbeit per Binnenschiff im Duisburger Hafen eingetroffen.

Vom Studio des Künstlers Julius von Bismarck wurden am Tag vor der Reise die 23 Skulpturen an den Berliner Borsighafen transportiert und auf ein Pontonschiff verladen. Quer durch Deutschland ging es jetzt über den Mittellandkanal, den Dortmund-Ems-Kanal und den Rhein-Herne-Kanal bis nach Duisburg. Der ungewöhnliche Kunsttransport ist Teil des künstlerischen Konzepts von Neustadt.

Neustadt bestand aus Gebäuden, die seit der letzten Jahrtausendwende im Ruhrgebiet abgerissen worden waren. Im Maßstab 1:25 haben Marta Dyachenko und Julius von Bismarck ehemalige Wohnhäuser, Schulen, Spaßbäder, Kirchen, Bunker und weitere Gebäude als skulpturale Modelle aus Beton und Stahl wieder zum Leben erweckt. Am Landschaftspark Duisburg-Nord entstand so eine fiktive Stadtstruktur aus abgerissenen Gebäuden im Modellformat. Mit der Arbeit warfen von Bismarck und Dyachenko nicht nur Fragen zur Entwicklung von Städten und zur Bewertung von Architektur auf, sondern auch zur Nachhaltigkeit. Die ökologischen Fragestellungen spiegelten sich in ihrer Entscheidung, die Skulpturen per Schiff zu transportieren. Einerseits bezogen sie sich auf die Bedeutung der Wasserwege für den Gütertransport und der damit verbundenen Umgestaltung der Landschaft. Andererseits widersprach es schlicht unserer gewohnten Zeitökonomie, den Transport zu entschleunigen und auf mehrere Tage auszudehnen. Vielmehr begriffen die Künstler:innen den Transport als performativen Akt. Sie waren selbst Passagiere und dokumentierten die Schifffahrt, ihre eigene Reise und die der Gebäudeskulpturen sowohl filmisch und fotografisch als auch über Gespräche, die aufgezeichnet wurden. Nicht zuletzt erzeugte der performative Akt das Bild einer schwimmenden Stadt, die urbane und ländliche Gebiete durchquert und unsere Perspektive verdrehte: Statt, dass die Landschaft an uns vorbeizog, weil wir uns in einem Fahrzeug bewegten, schwamm beim Kanalspaziergang plötzlich eine Stadt an uns vorbei.

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